Eine geniale Idee setzt sich durch!!!
Nach einer Versuchs- und Entwicklungszeit von etwa 20 Monaten, ist es mir gelungen
einen Schlauchwickelkorb herzustellen, welcher sicherlich manche/n
Feuerwehrfrau/mann und auch gewiss viele Funktionäre der Feuerwehr zum
Nachdenken über eine völlig neue Art von Logistik im Feuerwehrschlauchwesen
bewegen wird.
Meine über 35 jährige Tätigkeit bei der Berufsfeuerwehr und auch die handwerkliche
Ausbildung als Modellbauer waren Anstoß und die Grundlage über eine vereinfachte
Möglichkeit des Transportes der Feuerwehrschläuche nachzudenken.
Sehen Sie in Kürze wie der Schlauchwickelkorb entstanden ist.
Entwicklungsphase 1
Versuch über eine Walze die Schläuche von einer Seite in den Korb
zu drehen, ähnlich des Stopfens einer Arbeitsleine oder Fangleine.
Der Versuch dauerte etwa 4 Wochen, ist jedoch daran gescheitert,
dass immer wieder die Kupplungen zum Hindernis wurden und so
maximal 2 X 15 Meter in den Korb gestopft werden konnten.
Leider kein Bild vorhanden, da ich es als gescheitert betrachtete.
Entwicklungsphase 2
Nachdem auch mir bekannt ist, dass viele Schläuche bei der
Feuerwehr mittels einer Kurbel zusammengedreht und dann in
einfacher oder doppelt gewickelter Form weitertransportiert werden,
war der Versuch diese Taktik anzuwenden der entscheidende Weg.
Mittels vieler Skizzen und Überlegungen wurde der
Erste Prototyp gebaut.
Die Unterbringung der Kupplungen war
zunächst Nebensache. Es galt der
Schwerpunkt, wie bringe ich die
Schläuche in die „Kiste“ ohne großen
Zeitaufwand und ohne in die Kiste
hineinzugreifen. Da die Schläuche bei
jeder Feuerwehr in unterschiedlicher
Qualität und Webeart vorhanden sind,
sollte diese Neuentwicklung auch
dahingehend für möglichst alle
Schläuche geeignet sein. Unzählige
male wurden in diese Kiste Schläuche
verschiedenster Webeart hineingedreht
und auch wieder entnommen. Dabei hat
sich die Lagerung der Schläuche um
den Bolzen als ideale Möglichkeit
herausgestellt, da die Entnahme der
Schläuche fast ohne Kraftaufwand
gemeistert werden konnte.
Zu diesem Zeitpunkt war auch die Überlegung mit dieser Idee Kontakt
zu einem Feuerwehrgerätehersteller aufzunehmen. Jedoch musste ich
feststellen, dass deren Entwicklungen sich auf das maschinelle in
Buchten legen der Schläuche konzentriert und diese Art von
Schlauchlogistik der Feuerwehrfrau bzw. dem Feuerwehrmann an der
Einsatzstelle und auch im Gerätehaus keine Erleichterung bei der
Bestückung der Körbe bieten kann.
Es galt entweder viel Zeit und Überzeugungskraft gegenüber meist
hervorragender Theoretiker aufzuwenden, oder in die nächste
Entwicklungsphase einzusteigen.
Die Zusprüche und die Motivation von wenigen Mitwissern bewegten
mich zur nächsten Entwicklungsphase.
Diese geschlossene Bauweise hat jedoch den Nachteil, dass die
Schläuche schlechter Belüftung ausgesetzt sind. Wenn jedoch auch
Schläuche nach der Übung oder nach dem Einsatz eingedreht
werden, ist eine offene Bauweise wie beim seitherigen Tragekorb
unumgänglich. Somit ging die Entwicklung in der Art der
herkömmlichen Bauweise mit dem nächsten Prototyp weiter.
Entwicklungsphase 3
Mit zwei Blechtafeln und mit Hilfe verschiedener Verbindungsteilen
habe ich den nächsten Prototyp erstellt. Jetzt galt es auch die
Kupplungen in der Lage unterzubringen, in der sie einfach zu
bestücken bzw. zu entnehmen sind.
Die Blechausschnitte dienten zur Einführung der Schlauchbuchten auf
den jeweiligen Bolzen.
Entwicklungsphase 4
Dieser Schlauchwickelkorb ist bei sehr vielen Feuerwehren vorgestellt
worden und in unzähligen Übungen hat sich gezeigt, dass nicht nur
die Bestückung sondern auch die Entnahme der Schläuche aus
diesem Schlauchwickelkorb, sich als erhebliche Erleichterung darstellt.
Ein herzliches Dankeschön auch an die motivierten
Feuerwehrangehörigen, die recht bald erkannt haben, welche
Erleichterung hinter dieser Art Schlauchlogistik steckt.
Kritische Argumente waren
hauptsächlich, wie nicht anders zu
erwarten, von den Theoretikern zu
entnehmen die mit der Bestückung
der herkömmlichen Körbe nur wenig
am Hut hatten und somit ein Vorteil
der neuen Schlauchwickelkörbe für
sie sehr schwer zu erkennen war.
Nachdem jedoch viele Übungen
parallel mit den herkömmlichen sowie
mit der Neuentwicklung durchgeführt
wurden, konnte nicht nur der zeitliche Vorteil, sondern auch die
entschieden bessere Haltung beim Bestücken der Körbe überzeugen.
Aus voller Überzeugung, dass dies der richtige Schritt in Sachen Schlauchlogistik ist,
ging es zur nächsten Entwicklungsphase.
Entwicklungsphase 5
Bei diesem Prototyp lässt sich auch schon erkennen, dass mit
Rücksicht auf eine kostengünstigere Herstellung, auf den Verzicht
einiger Schweisspunkte Wert gelegt
wurde.
Mit diesem Typ wurde die
Neuentwicklung erstmals zum Kauf
angeboten und das große Interesse
hat mich zur Umschau nach einem
Hersteller bewegt. Die Erfahrung in
der Herstellung der herkömmlichen
Körbe sollte letztendlich auch
genutzt werden. Jedoch hielt es
keiner der von mir befragten
Hersteller für notwendig, mir ein
Angebot über die ersten 1000 Stück zu unterbreiten.
Ein Schlossermeister aus der nächsten Umgebung, der selbst
langjähriges Mitglied und auch stellvertretender Zugführer einer
Freiwilligen Feuerwehr ist, hat diesen Bedarf erkannt und ist mit voller
Leidenschaft in dieses Projekt eingestiegen.
Dass auch in unserer Region, ein fast ausschließlich in Handarbeit
hergestelltes Teil in hervorragender Qualität hergestellt werden kann,
hat er voll und überzeugend unter Beweis gestellt.
Anmerkung
Sicherlich kann an dieser Stelle nicht alles beschrieben werden,
jedoch möchte ich mich für die Unterstützung vieler Mitwirkender im
Hintergrund für das erbrachte Engagement bedanken. Zahlreiche
Verbesserungen konnten somit in dieses Endprodukt eingearbeitet
werden.
Herzlichen Dank an alle Feuerwehren, die Mut zu dieser neuen
Enwicklung haben.